Reference Base Late Pleistocene spotted hyena den sites and specialized ... |
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Diedrich, C.G., 2015. Late Pleistocene spotted hyena den sites and specialized rhinoceros scavengers in the karstified Zechstein areas of the Thuringian Mountains (Central Germany). EG Quaternary Science Journal 64 (1): 29-45 - DOI 10.3285/eg.64.1.03
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Location: |
Europe |
Subject: |
Taxonomy |
Species: |
Fossil |
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Abstract. Crocuta crocuta spelaea (Goldfuss 1823) craniale und postcraniale Elemente wurden in der Posneck-Region der Zechsteinkarst-Region im Thuringer Wald (Zentral-Deutschland) in historischer Zeit in der Wusten Scheuer Kleinhohle/Abri bei Dobritz ausgegraben. An der nahegelegenen Krolpa-Gipskarstfundstelle wurde ein von eiszeitlichen Fleckenhyanen angefressener Kadaver eines Wollnashorns gefunden. Die geringe Anzahl der Megafaunenreste aus der Wusten Scheuer Hohlung/Abri umfasst angefressene Coelodonta antiquitatis-Reste und wird hier als Kommunalhorst identifiziert. An beiden Horst/Fressplatzen wurden jeweils weitere Beutetierreste angereichert. Diese stammen von einer Kaltzeitfauna (Spatpleistozan) mit seltenen Knochenresten von M. primigenius, vorwiegend C. antiquitatis, E. c. przewalskii, und wenigen B. priscus sowie R. tarandus. Die Dominanz des Wollnashorns, gefolgt vom Bison und Przewlaksi-Pferd, ist typisch fur Hyanen-Knochenakkumulationen in europaischen Mittelgebirgen, wo das Mammut aufgrund der Topographie nahezu abwesend war. In den verkarsteten Thuringer Bergen konnen neun spatpleistozane Hyanenhorste identifiziert werden. Reine Hyanenhorste finden sich im Zechstein-zeitlichen Gipskarst und den Kalkstein-Karstgebieten von Bad Kostritz, Krolpa sowie den Fuchsluken-Hohlungen bei Saalfeld. In der Wusten Scheuer treten diese uberlagernd mit mittelpalaolithischen Lagerplatzen auf, wie auch in der Ilsenhohle bei Ranis und der Lindenthaler Hyanenhohle bei Gera, was auf Konflikte um Beute und Unterkunfte hindeutet. An diesen Hohlenfundplatzen wurden Knochenreste historisch inkorrekt als reine „Neanderthaler-Kuchenabfalle“ oder als „Knochenwerkzeuge“ (z.B. „Hohlschaber“ = von Hyanen angefressene Wollnashorn-Tibien) interpretiert.
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